ganz schön wackelig
auf den Beinen

meinte er kopfschüttelnd
als er sie
purzelbaumschlagend
über die Wiese kullern sah

und hielt die Hand
fest
am Geländer

(brigitte heidebrecht)

aufgestapelt
abgezählt
+ eingekocht

zähflüssig
+ süß
aber auch
würzig
+ scharf

+ mittendrin
eine Tiefe
die berührt
+ immerwieder
aufrichtet

randvoll
+ langsam zu genießen

das
+ viel mehr ist mein
Marmeladeglas voll guter Wünsche

Masche für Masche
stricke ich mir
mein Leben zurecht

Dunkles wechselt
mit Hellem
dünner
brüchiger Faden
mit dicker
fester Wolle

seltsame,
einzigartige
Muster entstehen
machmal auch hübsche

so ist
mein Leben

(unbekannt)

du
gehst mir unter die Haut
+ tiefer

du
berührst Stellen
an
+ in mir
wie niemand
davor

du
lässt mein Ego
+ meinen Körper
erschaudern
mit deinen Händen,
Zunge
+ mehr

doch du
hast dein Leben
abgepackt in sichere Kartons
die stehn
+ auf einen Umzug warten
den du nicht wagen wirst

nimm meine Hand
+ halte sie fest,
umarme mich
+ lass mich nie mehr gehn,
gib mir die Zeit,
dich so lieben zu lernen,
ohne die Befürchtung
mich zu verlieren

alles,
was auf der Erde existiert,
verändert sich ständig,
weil die Welt lebt
und eine Seele besitzt

(Paulo Coelho)

da bist du
eine Erscheinung,
ein Phänomen,
wandelbar,
unübersehbar,
mit einer Zukunft
voller Wunder,
voller Fragen
und Antworten,
voller Schwere
und Glück

du bist eingetreten
in dieses Leben,
in eine Kombination
von Umständen,
und kaum bist du da,
beginnst du schon,
sie zu gestalten

du bist ein Teil
des großen Ablaufs geworden,
und doch kein Rädchen,
kein Echo,
sondern etwas Lebendiges,
eine eigene Stimme

(Ulrich Schaffer)

ich habe
aus deiner Hand
geatmet

habe
all deine Farben
gesehen
und mehr

deine 1000 Gesichter

habe so viel gefunden

und keine Worte
es zu verraten

(Hans Kruppa)

schmerzhaft lebendig
müde und wach
vor dem Fenster
Ausschnitt Baum
ein Rudel Möglichkeiten
die Kerze zappelt im Luftzug
ich bin wo ich bin
Gucklöcher in die Traurigkeit
kühle auf meinem Rücken

meine Wünsche nicht verraten
und hart an der Realität
das W e i t e suchen

(brigitte heidebrecht)

die vollkommene Liebe
vertreibt unsere Angst,
denn sie hat keine Wünsche,
keine Ansprüche,
sie schachert nicht,
sie beurteilt nicht,
hat keine negativen Befürchtungen
die Liebe ist einfach,
ist da,
sieht
und handelt

(Anthony de Mello)