"Das Glück
ist ein Schmetterling",
sagte der Meister
"Jag ihm nach,
und er entwischt dir
setz dich hin,
und er lässt sich
auf deiner Schulter nieder."

(Anthony de Mello)

mit einem Gipsbein
kann ich immer
noch laufen
nur nicht so schnell

mit einem blauen Auge
kann ich immer
noch sehn
nur nicht so klar

mit einem verstauchten
Finger
kann ich immer
noch schreiben
nur nicht so viel

mit einem gebrochenen
Herzen
kann ich immer
noch lieben
nur nicht so unbedacht

außerdem kann ich
mit einem gebrochenen Herzen
schnell laufen
alles sehen
schreiben was immer ich will
und noch eineiges mehr

ist doch auch wahr!

(Brigitte Heidebrecht)

verschneite Hügel
verschneite Bäume
verschneite Wege ...

wer durch den Schnee stapft
hinterlässt Spuren
die einladen,
ihnen zu folgen

verschneite Hügel
verschneite Bäume
verschneite Wege .....

und immer irgendwo
Spuren des Lebens
hinterlassen

(Margot Bickel)

ich muss damit rechnen
dass Gott mir ganz
anders aufgeht,
als ich es mir vorstelle
ich kann Gott nicht
erkennen,
ohne dass ich selbst
irgendwo prinzipiell anfange,
barmherzig zu werden

Gott ist anders

im Vergeltungsdenken,
im Leistungsdenken,
im Lohndenken
kommt Gott nicht vor

erst in der Vergebung,
wo die Kraft
des Glaubens bewirkt,
dass ich
barmherzig werde,
verliere ich alle Angst,
weil ich erlebe:
ich muss nicht mehr
vollkommen sein
ich darf so sein,
wie ich bin.

in dem Augenblick,
in dem wir uns
auf die Suche
nach der Liebe machen,
macht auch sie
sich auf,
uns zu finden
und rettet uns

(Paulo Coelho)

wernn dein Herz
instinktiv
auf andere Menschen
Freude und Leiden
antwortet,
weißt du,
dass du dein Selbst
verloren hast
und dein Eins-Sein
mit dem
Menschengeschlecht
erfahren hast
dann endlich
ist Liebe eingekehrt

(Anthony De Mello)

vergiss nicht,
dass dein Herz dort ist,
wo auch dein Schatz liegt,
und dass dein Schatz
entdeckt werden muss,
damit all das,
was du auf dem Weg
entdeckt hast,
einen Sinn ergibt

(Paulo Coelho)

wenn ich die Zeit
richtig leben will,
dann darf ich mein Leben nicht
in einem Stück leben
sondern in Einheiten,
jedes Jahr,
jeden Tag,
immer neu

sich jeden Tag
schenken lassen
und jeden Tag
wieder loslassen,
das ist die Einübung
in die Ewigkeit

wenn dann mein
letzter Tag,
meine letzte Stunde
kommt,
dann weiß ich:
alles hat einen Anfang
und ein Ende,
und das Ende
vom Ende
ist wieder
ein Anfang

der Stern der Sehnsucht
führt uns immer weiter
und treibt uns
im Leben immer weiter
bis er dort stehen bleibt,
wo die Erfüllung ist,
bei Jesus,
dem menschgewordenen Gott,
der Verkörperung
der ewigen Liebe

Der Mensch
der dem Stern folgt
wird selbst zum Stern
durch sein Dasein,
durch seinen Glauben,
durch seine Hoffnung
und Liebe.

weise ist die,
die weiß,
dass sie
nicht alles weiß

die, die das weiß,
findet im Glauben
an das Gotteskind
die Weisheit,
die alle
Menschenweisheit
überbietet

(unsere Tage zu zählen,
lehre uns,
dann gewinnen wir
ein weises Herz Ps 90,12)