einen Tag,
da bemerkst du mich
+ lachst mich an

einen Tag,
da siehst du fast durch mich hindurch

ist es wegen den andern
ist es wegen mir
ist es wegen dem Leben ringsum

wenn ich die Augen schließe
+ mir vorstelle ich löse eine Schublade
aus dem großen Kasten,
eine bestimmte Schublade,
nämlich meine ureigenste

wie sieht sie aus,
aus welchem Material ist sie
ist sie glänzend oder matt
Holz oder Stein oder Plastik
modern oder alt
flippig oder gediegen
+ vor allem was befindet sich
in der Schublade

Der HERR segne dich;
er mache dich frei
von allen inneren und äußeren Zwängen,
von allem "du musst", "du sollst";
von allen Erwartungshaltungen anderer.

diesen Satz einmal durchdenken
geht das überhaupt
ok Dinge die ich mag,
lassen sich leichter lieben
aber Dinge die ich nicht mag
Leid,
Ungerechtigkeit,
Armmut,
Trauer
wie soll ich das lieben
doch am schwersten finde ich,
wenn ich daran gehe
MICH SELBST zu lieben wie ich bin ...

es gibt Tage,
da geht scheinbar alles schief,
die Arbeit nervt,
es gibt Streit zu Hause,
unnütze Wartezeiten beim Einkaufen,
eine Station ohne Fahrschein gefahren
+ erwischt worden

du zweifelst am Leben
+ ärgerst dich,
doch irgendwie gehört das alles einfach dazu,
das ist Leben
das ist Alltag

lerne die Tage genießen,
die anders sind
die sich abheben
+ positiv bleiben

wir sind einer Reizüberflutung ausgeliefert
so viele Farben
so viele Töne
so viele Eindrücke
jeden Tag
+ vieles, das wir sehn, kaufen wir
glauben es zu brauchen
doch manchmal
genügt auch das "Drandenken"
wie wäre es wenn
oder einfach warten
+ sich damit beschenken lassen
loslassen diesen Drang
alles jetzt + gleich haben zu wollen
+ einfach nur sein

ich bin wie ich bin,
aber muss ich das immer mögen ....
manchmal da stoß ich an meine eigenen Grenzen
merke wie ich anders bin,
als andere ....
merke wie ich Unverständnis hervorrufe
mit meinen Aktionen
mit meinem SO-SEIN
doch wie finde ich zu mir
wie finde ich einen Mittelweg zwischen dem
was ich richtig finde
+ dem wie ich es vertrete
dann wiederum möchte ich Dinge sagen,
die wichtig sind,
zu Menschen die ich mag
+ es kommt nichts raus,
aus Angst, aus Scham ....

+ tief im Inneren da spür ich,
ich will DIE, die ich bin
einfach nur sein

einatmen,
ausatmen,
Zeit nehmen, den Atem zu spüren,
überhaupt zu Atem zu kommen
immer wieder muss ich loslassen
um einen neuen Atemzug machen zu können
dieses Loslassen
auch für den Alltag üben
mit jeden Atemzug
+ einfach nur sein

ich bin zur Sparmeisterin geworden
ich spare in meinen Bewegungen wo es geht
lasse mich führen
vom Lift
von der Rolltreppe
von meinem Auto
von den öffentlichen Verkehrsmitteln

einmal am Tag außer Atem kommen
das stärkt den Kreislauf + das Herz

einmal am Tag mich bewegen
spüren, dass ich lebe
mit allen Sinnen

+ einfach nur sein

die Geschäfte sind voll mit der neuesten Mode
mit dem neuen Trend
jedes Jahr ein neues Auto
ein neues Handy
wir brauchen die neueste Technik
das Alte, nicht mehr aktuelle wird weggeworfen
die Müllberge werden immer größer
bis wir in unserem eigenen Dreck ersticken
dabei muss es nicht immer das Neueste sein,
viele Dinge funktionieren auch länger,
lassen sich öfter benutzen
denn immer der Gesellschaft hinterherhetzen
kann auch mühsam werden
darum einfach die Dinge genießen
die ich besitze,
mich an ihnen erfreun
mich ihrer Geschichte erinnern
+ einfach nur sein