ich gehe
ich ergehe mir
meinen Lebensweg

welche Schuhe hab ich an
auf meiner Wanderung

die leichten Flipflops
die zwar luftig + leicht
+ nett anzusehn
in denen ich durchs Leben "schwebe"

oder feste Wanderschuhe
die zwar klobig + unförmig sind
+ mehr Gewicht haben an den Füßen
+ mich am Boden kleben lassen
+ die Blasen verursachen können
an den Fersen -
weil sie am Beginn viel zu eng sind

aber die mir Halt geben
auf dem unwegsamen Weg
die Schutz bieten
gegen Nässe
+ Kälte
gegen Gatsch
+ Geröll
die mich sicher meine Schritte setzen lassen
+ mich weiterbringen

aber ist es nicht auch hier notwendig
nicht zu werten
sonder flexibel zu bleiben
+ zu schaun,
was der Lebensweg grad braucht
welche Schuhe gerade dran sind
+ beide mit zu haben

ich gehe
ich ergehe mir
meinen Lebensweg

doch welchen Weg nehm ich
den breiten ausgetretenen
oder den schmalen Pfad
der mich durch unerforschtes Land führt

wähle ich die Sicherheit
oder das Abenteuer

traue ich dem Kompass in meinem Herzen
der mich führen wird
oder brauch ich die Karte,
der schon 1000 vor mir gefolgt sind
+ ist es überhaupt wichtig
darüber nachzudenken
oder folge ich blind den Massen vor mir

muss ich mich beweisen
+ anders sein
oder kann ich vielleicht wählen
mal so - mal so
mal die Einsamkeit suchen
mal den Trampelpfad gehn

ich gehe
ich ergehe mir
meinen Lebensweg

ich folge diesem roten Faden
der sich durchschlängelt
durch mein Leben .....

hin + wieder
verweben sich andere Fäden
es ergeben sich Muster
+ Formen
alte verschwinden
neue kommen dazu
manche reißen schon beim ersten Zug ...
andere wieder halten ewig ...
wieder andre verknüpfen sich
ohne noch dazuzugehören
ohne noch was beizutragen ...
doch manche Fäden
halten wir noch in der Hand - krampfhaft
+ traun uns nicht los zu lassen
weil sie Sicherheit geben

Neulich sagte mir eine Bekannte:
"Ich weiß eigentlich gar nicht,
was das Leben für einen Sinn hat
und noch viel weniger weiß ich,
was ich Hier soll.
Wenn ich ein Goethe wäre oder ein Einstein ...
aber mich zeichnen keine
besonderen Begabungen aus.
Ich bin in jeder Hinsicht ein reiner
Durchschnittsmensch."
"Hast du schon einmal ein Puzzle gelegt?",
fragte ich zurück.
Sie sah mich erstaunt an.
"Ja klar, früher einmal, 3000 Teile",
lachte sie.
"Ist es da einmal vorgekommen,
dass dir ein Puzzleteil verloren gegangen ist?" -
"Ja, das ist mir einmal passiert.
Ein blaues Stück fehlte,
ein Teil vom Himmel.
Alle sehen sie ähnlich aus
und doch ist jedes anders.
Ich habe gesucht und gesucht,
selbst im Staubsauger,
aber ich habe es nicht mehr gefunden.
Zwei Wochen hatte ich an dem Puzzle gearbeitet,
und dann war es nicht vollständig."
"Nun stelle dir einmal vor,
die ganze Welt mit allem Leben,
das aus ihr hervorgeht,
wäre ein Riesenpuzzle,
zu dem jeder Mensch an seinem Platz dazu beiträgt,
dass das Ganze sich zu einem vollkommenen Bild zusammenfügt.
Dann würde,
wenn es dich nicht gäbe,
der Welt an einer Stelle etwas Wesentliches fehlen.
Vielleicht ein Stück vom Himmel?!"

ich gehe
ich ergehe
mir meinen Lebensweg

ich entwickle mich,
wo ich verwickelt war ....
in Verstrickungen
inwändig
+ außerwändig
in Beziehungen
zu mir
+ zu den andern

ich entwickle mich in
mein Leben hinein
immer dem roten Faden folgend
der mich zum Ziel bringt
das niemand kennt

ich gehe
ich ergehe mir
meinen Lebensweg

doch welche Richtung
ist die "rechte"
+ was passiert
wenn ich die "linke" nehme?

wird die dann nicht automatisch
wieder meine "rechte"
weil alle Richtungen
die ich einschlage wichtig
+ richtig sind für mich ...

ich gehe
ich ergehe
mir meinen Lebensweg
Schritt für Schritt

schön einen vor den andern
hin + wieder
auch ein Schritt zurück -

doch muss ein Schritt zurück
gleich einen Rückschritt sein

ist dieser Schritt nicht vielmehr ein
Schritt aus mir heraus
um den vorher Gegangen
nochmal zu gehn
nochmal zu durchleben
oder notfalls
auch in eine andere Richtung
zu setzen

nur wenn ich zurücktrete
+ stehen bleibe
+ hadre
+ mich beginne im Kreis zu drehn
dann muss ich aufpassen,
dass ich wieder die
richtige Richtung wähle
zum Weitergehn ....

ob du glaubst,
du kannst es
oder
ob du glaubst,
du kannst es nicht -
du hast immer recht

(Henry Ford)

wenn Tränen des Abschieds
nach Freundschaft schmecken
und vertraute Augen
leise zu dir sprechen:
ich bin für dich da,
beginnt alles Neue
für dich
mit einem Lächeln

(Inka Heinemann)

stehen geblieben,
irgendwo mitten
am Weg zu dir

weiß nicht ob weiter
oder besser doch
wieder zurück

Chaos in meinen Gedanken
Chaos in meinen Gefühlen
grundsätzlich
weiß ich ja was ich will
aber will ich das
was ich seh ......