manchmal,
wenn stundenlang,
fast tagelang,
mein Telefon nicht klingt
kein E-Mail durchdringt
dann weiß ich nicht
existier ich
spür ich mich
bin ich ....

dann wieder
gibts stundenlang,
fast tagelang,
kein Durchatmen
vor lauter Aktivität
dann weiß ich erst recht nicht
spür ich mich noch
bin ich noch ....

ankommen im Nichtstun
gelassen lassen
ruhig in mir ruhen
durchatmen zwischen den Atemzügen
die sein,
die ich bin,
spüren,
welche das ist
+ leben

in einem Land zu leben,
in dem Deomkratie herrscht,
heißt
das Volk entscheidet,
das Volk hat einen freien Willen
das Volk hat alle Möglichkeiten

in einem Land zu leben
in dem Demokratie herrscht,
heißt
das Volk drückt sich all zu oft vor der Entscheidung
das Volk weiß nicht, was es will
das Volk wird eingeteilt in einzelne Gruppen,
die dann scheinbar alle Möglichkeiten haben

in einem Land zu leben
in dem Demokratie herrscht,
könnte heißen
viele Völker in einem Staat
viele Völker entscheiden miteinander
jede + jeder Staatsbürger hat die selben Möglichkeiten

wenn Frauen leben
dann ergeben sich Frauenleben
ergeben sich Teile einer Welt
einer Geschichte,
die fast nicht existiert
die verleugnet wird
+ totgeschwiegen
weil nicht wert genug
nicht fähig

wer kann sich erheben,
wer kann so tun,
als wär er wichtiger
als andere
das andere Geschlecht
die andere Nationalität
die andere Glaubensrichtung

wir Frauen leben unsere Frauenleben
wir kämpfen für unsere Leben
+ dessen Qualität

wenn ich dich ansehe
+ du durch mich durchsiehst
wenn ich dich anspreche
+ dein Blick spricht Bände
dann weiß ich,
was es geschlagen hat

wenn du mich anlächelst
+ mir das Lachen lang vergangen ist
wenn du mich berühren magst
+ ich deine Nähe nicht mehr aushalte
dann merk dir,
dass in mir was gestorben ist

versehentlich versprochen
beim Versprechen
drumm wurde besprochen
wie überhaupt gesprochen wird
auf Besprechungen

um anzusprechen
zuerst ausgesprochen höflich
damit kein Einspruch kommt
der abgesprochen werden könnte
+ dann noch Zuspruch findet
denn wie heißt der Ausspruch
besser keine "Nachred" haben

meine Augen
spiegeln sich in deinen
mein Herz versinkt in deinem
mein Atem
geht mit deinem - fast Gleichklang
Ansichten lassen
sich tauschen
Worte wechseln
+ Gefühle vertiefen
Leben lässt sich entfallten
+ Liebe genießen

ich tanze auf den Woken
webe mir aus den Sternen ein Kleid
lass den Wind meine Haare frisieren
der Nebel erfrischt mein Gesicht
die Sonne trocknet meine Tränen

ich lebe zwischen den Planeten
drehe mich um den Mond
reite auf den Sternschnuppen
durch die Nacht
+ singe mit den Himmelsmächten

ich bin zurück auf der Erde
laufe zwischen den Häusern
durchwandre die Wäder
schwimme in den Seen
genieße mein Leben in vollen Zügen

Lieber auf neuen Wegen stolpern,
als in den alten Bahnen
auf der Stelle treten

(Jochen Mariss)

das Leben überholt sich manchmal selber
schlägt Purzelbäume
lebt schneller als man glaubt

geht seltsame Wege
macht Abzweigungen
die's gar nicht gibt
schlägt sich durch's Dickicht

mal bergauf,
mal bergab
immer wieder neu
+ wundersam

wann ist die Ewigkeit vorbei
wann ist man frei
für neue Abenteuer
wann hat man die Kraft
für einen neuen Weg

wann glaube ich wieder an die Worte
die ich höre
wann traue ich wieder den Gefühlen
ohne Angst zu haben
verletzt zu werden
wann lasse ich sie hinter mir
die Gedanken des Zweifels
+ des Misstrauens

wann hab ich wieder das Vertrauen
mich zu öffnen
egal wer da kommt
wann spür ich die Hoffnung
einfach auch nur daran zu glauben